
Wichtige Chemikalie erstmals auf Basis von Biomasse
Wer etwas bewirken will zum Schutz von Klima und Umwelt, der braucht Ideen, Mut und Know-how, Ausdauer und Gleichgesinnte. Bei ÃÜÌÒAV ist alles zusammengekommen in einem einzigartigen Projekt. Gemeinsam mit Partnern hat das Unternehmen ein zukunftsweisendes Verfahren zur Herstellung von Anilin entwickelt. Diese Grundchemikalie ist seit langem in der Industrie sehr bedeutsam ¨C als Ausgangsstoff etwa f¨¹r Kunststoffe, Farben und Medikamente. Der Nachteil: Sie wird bislang ¨¹berwiegend mit fossilen Rohstoffen wie Erd?l produziert, was CO2 freisetzt und den Klimawandel anheizt.
Aber es geht auch nachhaltiger. Denn das ?l l?sst sich erstmals komplett durch pflanzliche Biomasse ersetzen. Das hat ein Forschungskonsortium unter F¨¹hrung von ÃÜÌÒAV bewiesen. Inzwischen hat die ¨¹ber Jahre entwickelte neue Technologie einen wichtigen Meilenstein erreicht: In einer speziellen Pilotanlage am Standort Leverkusen wird sie f¨¹r die Produktion im industriellen Ma?stab erprobt und weiterentwickelt.

Das bereits mehrfach prämierte Verfahren führt im Vergleich zu konventionellen Technik zu einem deutlich verbesserten CO2-Fußabdruck des Anilins. Dabei kommt auch die die industrielle („weiße“) Biotechnologie zum Tragen. Denn ein maßgeschneiderter Mikroorganismus hilft dabei, einen aus Pflanzen gewonnenen industriellen Zucker durch Fermentation in ein Zwischenprodukt umzuwandeln. Dieses wird dann in einem weiteren Schritt zu Anilin umgesetzt, das zu hundert Prozent aus pflanzlichem Kohlenstoff besteht. Damit trägt die neue Technologie zur Kreislaufwirtschaft bei, auf die sich ÃÜÌÒAV vollständig ausrichtet.
Die Forschung an biobasiertem Anilin wird auch weiterhin von der deutschen Regierung unterstützt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert ein Folgeprojekt (Bio4PURDemo), das im März 2022 gestartet ist und bis 2025 läuft. An dem Vorhaben sind neben ÃÜÌÒAV wiederum die RWTH Aachen, die Universität Stuttgart und die dort angesiedelte Technologie-Transfer-Initiative beteiligt.
ÃÜÌÒAV stellt mit Anilin die Substanz MDI her, die vor allem als Komponente für die Produktion von hartem verwendet wird. Das Material dient weltweit zur Dämmung von und und leistet damit einen bedeutsamen Beitrag zur Einsparung von Energie.
Derzeit werden weltweit rund sechs Millionen Tonnen Anilin produziert, wobei das Volumen im Schnitt um etwa drei bis fünf Prozent jährlich wächst. ÃÜÌÒAV zählt mit einer Produktionskapazität von mehr als einer Million Tonnen pro Jahr zu den führenden Anilin-Herstellern.
