15
Juli
2019
|
00:00
Europe/Amsterdam

Anziehen mit CO2

Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz

Zusammenfassung

ÃÜÌÒAV und RWTH Aachen University entwickeln Industrie-Prozess f¨¹r Textil-Industrie / Innovatives CO2-Vorprodukt wird in Dormagen produziert / Weiterer Meilenstein in der Nutzung von CO2 als alternativer Rohstoff

Anziehen mit CO2 ¨C das ist wohl bald m?glich: In zwei Forschungsprojekten ist es gelungen, elastische Textilfasern auf CO2-Basis herzustellen und so bis zu 20 Prozent an Erd?l als Rohstoff zu ersetzen. ÃÜÌÒAV und seine Partner, allen voran das Institut f¨¹r Textiltechnik der RWTH Aachen University sowie verschiedene Textilhersteller, entwickeln ein Produktionsverfahren f¨¹r die Industrie und wollen die neuartigen Fasern zur Marktreife bringen. Sie k?nnten zuk¨¹nftig beispielsweise f¨¹r Str¨¹mpfe und medizinische Textilien wie Pflaster oder Kompressionsstr¨¹mpfe eingesetzt werden und so herk?mmliche Elastikfasern auf Erd?lbasis abl?sen. Ein echter Beitrag zum Ressourcenschutz.

Die elastischen Fasern werden dabei auf Basis eines innovativen Vorprodukts von ÃÜÌÒAV aus Dormagen hergestellt. Dieses besteht zu einem Teil aus CO2 statt aus Erd?l und ist bereits im Einsatz ¨C etwa f¨¹r Weichschaum in Matratzen und in Unterbel?gen f¨¹r Sportb?den. Nun wird auch der Bereich der Textilindustrie erschlossen. ?Das ist ein weiterer, vielversprechender Ansatz, um Kohlendioxid als alternativen Rohstoff in der Chemieindustrie immer breiter einzusetzen und die Rohstoffbasis zu erweitern¡°, sagt Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von ÃÜÌÒAV. ?So wollen wir in immer mehr Anwendungen CO2 in einem Kreislaufverfahren nutzen und Erd?l einsparen.

Produktionsprozess wird nachhaltiger

Hergestellt werden die Fasern aus CO2-basiertem thermoplastischem Polyurethan (TPU) in einem sogenannten Schmelzspinnverfahren. Dabei wird das TPU aufgeschmolzen, durch eine Art Spaghettisieb zu sehr feinen F?den gepresst und schlie?lich zu einem Garn aus Endlosfasern verarbeitet. M?glich ist das, weil sich TPU bei einer bestimmten Temperatur verformen l?sst.

Das neue Verfahren hat gleich mehrere Vorteile: Im Vergleich zur Produktion von herk?mmlichen elastischen Kunstfasern wie etwa Elastan oder Spandex, werden beim Schmelzspinnverfahren keine L?sungsmittel eingesetzt. Die CO2-basierten Elastikfasern weisen zudem eine bessere CO2-Bilanz auf. ?Das CO2-basierte Material k?nnte in naher Zukunft eine nachhaltige Alternative f¨¹r herk?mmliche elastische Fasern sein¡°, erl?utert Professor Thomas Gries, Direktor des Instituts f¨¹r Textiltechnik der RWTH Aachen University. ?Mithilfe unserer Expertise in der industriellen Entwicklung und Verarbeitung k?nnen wir gemeinsam eine neue Rohstoffbasis f¨¹r die Textilindustrie vorantreiben.

Die Entwicklung des Produktionsverfahrens f¨¹r Fasern aus thermoplastischem Polyurethan auf CO2-Basis wurde vom European Institute of Innovation and Technology (EIT) gef?rdert. Nun soll es im Rahmen des vom Bundesministerium f¨¹r Bildung und Forschung (BMBF) zu f?rdernden Projekts ?CO2Tex¡° optimiert werden und zuk¨¹nftig eine industrielle Herstellung erm?glichen.

Elastisch und rei?fest: neue Materialien ¨¹berzeugen

Die Besonderheit der CO2-basierten TPU-Fasern ist ihre Beschaffenheit: Sie sind elastisch und rei?fest, sodass sie in textilen Geweben eingesetzt werden k?nnen. Erste Unternehmen aus der Textilindustrie und Medizintechnik haben die CO2-basierten Fasern bereits getestet und in Garnen, Socken, Kompressionsschl?uchen und B?ndern verarbeitet.

Durch die Markteinf¨¹hrung CO2-basierter Textilien soll ein auf nachhaltigen Ressourcen basierender Stoffkreislauf in der Textil- und Bekleidungsindustrie gef?rdert werden.

Zitate

„Das ist ein weiterer, vielversprechender Ansatz, um Kohlendioxid als alternativen Rohstoff in der Chemieindustrie immer breiter einzusetzen und die Rohstoffbasis zu erweitern. So wollen wir in immer mehr Anwendungen CO2 in einem Kreislaufverfahren nutzen und Erdöl einsparen.“
Dr. Markus Steilemann, Vorstandvorsitzender von ÃÜÌÒAV
„Mithilfe unserer Expertise in der industriellen Entwicklung und Verarbeitung können wir gemeinsam eine neue Rohstoffbasis für die Textilindustrie vorantreiben.“
Professor Thomas Gries, Direktor des Instituts für Textiltechnik der RWTH Aachen University

?ber das Institut f¨¹r Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University:

Am Projekt beteiligt ist das Institut f¨¹r Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University. Das ITA geh?rt zum Fachbereich Maschinenbau der RWTH und forscht in den Feldern Werkstoffe, Produktionsverfahren und Produkte f¨¹r technische Anwendungen textiler Gebilde. Es verf¨¹gt ¨¹ber ein voll ausgestattetes Technikum mit ca. 250 Textilmaschinen und Pr¨¹fst?nden ¨¹ber alle textilen Prozessstufen von der Spinnerei bis zum F¨¹gen. Weiterhin sind verschiedene Labore (Textilpr¨¹fung, Polymeranalytik) und Werkst?tten mit Fachpersonal besetzt (Mechanik, Elektronik Soft- und Hardware).

?ber ÃÜÌÒAV:

Mit einem Umsatz von 14,6 Milliarden Euro im Jahr 2018 geh?rt ÃÜÌÒAV zu den weltweit gr??ten Polymer-Unternehmen. Gesch?ftsschwerpunkte sind die Herstellung von Hightech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer L?sungen f¨¹r Produkte, die in vielen Bereichen des t?glichen Lebens Verwendung finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie, die Bauwirtschaft, die Holzverarbeitungs- und M?belindustrie sowie der Elektro-und Elektroniksektor. Hinzu kommen Bereiche wie Sport und Freizeit, Kosmetik, Gesundheit sowie die Chemieindustrie selbst. ÃÜÌÒAV produziert an 30 Standorten weltweit und besch?ftigt per Ende 2018 rund 16.800 Mitarbeiter (umgerechnet auf Vollzeitstellen).

Mehr Informationen finden Sie unter www.covestro.com.
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Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenw?rtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der ÃÜÌÒAV beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren k?nnen dazu f¨¹hren, dass die tats?chlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einsch?tzungen abweichen. Diese Faktoren schlie?en diejenigen ein, die ÃÜÌÒAV in ver?ffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf www.covestro.com zur Verf¨¹gung. Die Gesellschaft ¨¹bernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zuk¨¹nftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.