
Gr¨¹ner Wasserstoff als Rohstoff ¨C klimafreundliches Energieb¨¹ndel
Wasserstoff wird schon seit ¨¹ber 100 Jahren in der chemischen Industrie genutzt. Inzwischen erkennen auch immer mehr andere Branchen das enorme Potenzial dieses Elements.
Denn Wasserstoff kann entscheidend dazu beitragen, dass energieintensive Sektoren von fossilen Brennstoffen wie ?l und Gas loskommen, die CO? freisetzen und zum Klimawandel beitragen. So ist H? etwa als nachhaltiger Treibstoff im Verkehrssektor einsetzbar, besonders in der Luft- und Schifffahrt. Mittelfristig k?nnte er sogar als umweltvertr?glicher Brennstoff f¨¹r die W?rmeversorgung genutzt werden.
Wasserstoff hat gro?es Potenzial
Wasserstoff ist knapp und begehrt in der Industrie. Die Nachfrage hat sich seit 1975 verdreifacht und steigt stetig weiter. Aktuell werden laut Internationaler Energieagentur (IEA) weltweit j?hrlich rund 100 Millionen Tonnen Wasserstoff verbraucht.
Aber: Weit ¨¹berwiegend erfolgt die Wasserstoffgewinnung noch in Verfahren hergestellt, die mit klimasch?dlichen fossilen Energien betrieben werden. Weniger als ein Prozent der j?hrlich produzierten Menge wird erst durch Elektrolyse aus erneuerbaren Energien hergestellt. Das soll sich ?ndern. Etwa durch den Green Deal in Europa. Geplant ist, dass auf EU-Ebene zwischen 2030 und 2050 gr¨¹ner Wasserstoff in systemrelevantem Umfang hergestellt wird.
Bereits jetzt nimmt die Zahl der angek¨¹ndigten Projekte f¨¹r emissionsarmen Wasserstoff weiter zu. Derzeit haben weltweit mehr als 40 L?nder nationale Wasserstoffstrategien ver?ffentlicht.

Wie sieht die Wasserstoffgewinnung aus?
Ein Gro?teil der derzeitigen Wasserstoffproduktion entsteht als Neben- oder Kuppelprodukt in Prozessen der Chemieindustrie. F¨¹r die Herstellung von gr¨¹nem Wasserstoff f¨¹hrt langfristig jedoch kein Weg an der Elektrolyse vorbei. Hier wird Wasser unter Einsatz von elektrischer Energie in seine beiden Bestandteile Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) zerlegt.
Die eingesetzte elektrische Energie wird in chemische umgewandelt und im Wasserstoff gespeichert. Dabei stammt der Strom f¨¹r die Elektrolyse ausschlie?lich aus erneuerbaren Energien. Die Wasserstoffproduktion verursacht damit keinerlei Emissionen, denn das einzige Nebenprodukt ist Dampf.
In einer Brennstoffzelle l?sst sich das Prinzip anschlie?end umkehren. So ist es m?glich, die zuvor chemisch im Wasserstoff gespeicherte Energie durch Hinzuf¨¹hrung von Sauerstoff wieder in elektrische Energie umzuwandeln.
ÃÜÌÒAV beim Wasserstoff am Puls der Zeit
ÃÜÌÒAV bringt seine Expertise beim Aufbau einer globalen Wasserstoffwirtschaft ein. Das Unternehmen hat jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Elektrolyse. Sie ist zentraler Bestandteil der Produktionsaktivit?ten. Bereits heute nutzt ÃÜÌÒAV Wasserstoff und seine Derivate als Ausgangsstoff f¨¹r die Herstellung von Hochleistungskunststoffen. Im Zuge seiner Kreislaufwirtschaftsstrategie will das Unternehmen die Produktion langfristig vollst?ndig auf alternative Rohstoffe und Energie aus erneuerbaren Quellen umstellen.
Zusammen mit Partnern treibt ÃÜÌÒAV aktuell verschiedene Wasserstoff-Projekten voran. Erfahren Sie hier, wo und wie sich das Unternehmen f¨¹r einen klimaneutralen Wandel einsetzt:
Wasserstoff als Rohstoff
ÃÜÌÒAV hat die Weichen f¨¹r eine nachhaltige Produktion l?ngst gestellt. Eine sichere und kontinuierliche Versorgung mit alternativen, erneuerbaren Rohstoffen spielt dabei eine zentrale Rolle. Daher pflegt das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Partnern aus einem breiten Netzwerk.
Anfang 2022 hat ÃÜÌÒAV angek¨¹ndigt, einen langfristigen Liefervertrag mit dem australischen Wasserstoffpionier Fortescue Future Industries (FFI) zu schlie?en. Damit will sich das Unternehmen j?hrlich bis zu 100.000 Tonnen an gr¨¹nem Wasserstoff und daraus gewonnen Substanzen wie gr¨¹nes Ammoniak sichern. Die Lieferung geht direkt an die Standorte in Asien, Nordamerika und Europa ¨C zun?chst als Rohstoff, sp?ter voraussichtlich auch zur Energiegewinnung. ÃÜÌÒAV k?nnte damit auf den traditionellen grauen Wasserstoff auf Basis fossiler Brennstoffe verzichten und so bis zu 900.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Gleichzeitig verbessert das Unternehmen die CO2-Bilanz seiner Kunden, wenn diese entsprechend hergestellte Produkte von ÃÜÌÒAV beziehen.
Kooperation mit Lanxess
ÃÜÌÒAV und der Spezial-Chemiekonzern Lanxess arbeiten bei der energieintensiven Produktion von Basischemikalien in Nordrhein-Westfalen zusammen und gestalten diese klimafreundlicher. Lanxess erh?lt von ÃÜÌÒAV k¨¹nftig Chlor, Natronlauge und Wasserstoff aus dessen ISCC PLUS-zertifizierten Standorten Leverkusen und Krefeld-Uerdingen. Zudem stellt ÃÜÌÒAV ab sofort rund ein Drittel der an Lanxess gelieferten Produktmenge mit Energie aus Wasserkraft auf Basis von Herkunftsnachweisen her. So kann das Unternehmen seine berichteten Emissionen j?hrlich um bis zu 120.000 Tonnen CO2 reduzieren.
H?-f?hige Niedrigwasserschiffe
ÃÜÌÒAV hat in Deutschland 2023 zwei Niedrigwasserschiffe in Betrieb genommen. Die ?COURAGE¡° und ?CURIOSITY¡° geh?ren zu den modernsten und innovativsten ihrer Art. Beide Schiffe verf¨¹gen ¨¹ber einen besonders effizienten diesel-elektrischen Antrieb. Dank ihm lassen sich CO2-Emissionen im Vergleich zu den aktuell genutzten Schiffen um bis zu 30 Prozent reduzieren. Auch der Aussto? von Feinstaub und sonstigen Schadstoffen kann signifikant gesenkt werden.
Ein weiterer Vorteil: Sowohl ?COURAGE¡° als auch ?CURIOSITY¡° k?nnen schnell und effizient auf die Technologien der Zukunft umger¨¹stet werden. Denn beide Schiffe sind H2- bzw. Future-Fuel-ready. Durch ihr spezielles Design k?nnen sie auf neuartige Antriebssysteme wie Wasserstoff umger¨¹stet werden, sobald diese marktreif sind.
Start-up-Beteiligung
ÃÜÌÒAV ist an dem deutschen Startup Hydrogenious beteiligt, das in Erlangen an L?sungen f¨¹r Transport und Lagerung von Wasserstoff arbeitet. Um das junge Unternehmen zu unterst¨¹tzen, will ÃÜÌÒAV auf seinem Betriebsgel?nde in Dormagen Platz f¨¹r eine Pilotanlage bereitstellen. Dort sollen j?hrlich k¨¹nftig rund 1.800 Tonnen gr¨¹ner Wasserstoff in organische Tr?ger eingespeichert werden. Das Verfahren wird damit erstmals im industriellen Ma?stab zum Einsatz kommen.
F?rderung der Wasserstoffforschung
ÃÜÌÒAV treibt auch jenseits der Werksgrenzen die Wasserstoff-Forschung und die Nutzung von gr¨¹nem H? voran. So ist das Unternehmen Mitglied im Industriebeirat der deutschen Kopernikus-Projekte, die unter anderem zur Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie beitragen. ÃÜÌÒAV hat im Kopernikus-Rahmen zudem mit Partnern daran geforscht, mit Wasserstoff chemische Grundstoffe f¨¹r Kunststoff-Vorprodukte zu gewinnen. Zudem unterst¨¹tzt ÃÜÌÒAV einen speziellen neuen Lehrstuhl f¨¹r Elektrochemie an der RWTH Aachen. Dort geht es unter anderem um Methoden, wie sich Wasserstoff noch besser als Energiespeicher nutzen l?sst.